KIST - München, Kistlerhofstraße
Im Rahmen der Revitalisierung einer Industriebrache in München wurde ein Konzept für die Nachverdichtung des Gewerbegebietes mit 40.000qm Bestandsflächen um weitere 30.000qm entwickelt.
Ziel war es, neben den vorhandenen Gewerbefläche eine besondere Form der Wohnnutzung zu generieren, die, entgegen der ausschließlichen Nutzung als Wohn- oder Gewerbefläche entsprechend des Flächennutzungsplanes die organisatorische Verschmelzung von Wohnen und Arbeiten zum Ziel hat. Es entstand so eine besondere Form der Grundrissorganisation, die über die tragende Struktur der Sanitärkerne eine horizontale und vertikale Verbindung von Grundrisseinheiten erlaubt. So ist es möglich Wohnungen bzw. Gewerbeflächen zwischen 30 und 700qm herzustellen. Die Vorteile des Bauherrn liegen somit bei der nachhaltigen und flexiblen Auslegung der Grundrisse und einer damit verbundenen weiten Varianz im Mieterspektrum.
Neben der Organisation der Grundrisse stellt die Bauweise eine Besonderheit dar. Zusammen mit dem Institut für Holzbau und Baukonstruktion Univ.-Prof. Dr.-Ing. Stefan Winkler an der TU-München, wurde ein statisches System entwickelt, welches ein 18-stöckiges Hochhaus in Holzbauweise ermöglicht. In enger Zusammenarbeit mit der Feuerwehr München entstand zudem ein Brandschutzkonzept, welches entgegen den Normen des baulichen Brandschutzes der Bayerischen Bauordnung ein Hochhaus aus Holz zulässt.
Zusammen mit der Stadt München wurde eine Strategie entwickelt, eine Nutzungsdurchmischung im Rahmen eines Vorhaben bezogenen Bebauungsplanes in einem Gewerbegebiet planungsrechtlich darzustellen.