AUG - München Dachgeschossausbau
Das Entwurfskozept des Dachgeschosses der Augustenstraße basiert auf der diagonal verspannten, frei tragenden Geometrie der Holz-Dach-Konstruktion. Diese wurden als Fertigteile vorproduziert und auf der Baustelle ohne sichtbare Verbindungselemente ineinander gesteckt. Das Dach bedarf keiner weiteren Stützen, sodass der Grundriss völlig frei gestaltet werden kann. Der Grundriss orientiert sich dabei expressiv an dem Raster des Daches, wodurch sich außergewöhnliche Blick- und Raumbezüge ergeben.
Nach Westen ist in die Dachkonstruktion eine große Dachterrasse eingeschnitten. Im Osten befindet sich eine wunderschöne Gaube des Bestandsgebäudes, die erhalten und restauriert wurde. Diamantförmige Oberlichter gliedern das Dach und bringen Licht in den zentralen Bereich der Wohnung. Statt den vorhandenen Dachstuhl auszubauen wurde der komplette Abbruch und Neubau der Dachkonstruktion gewählt. Grund war der baufällige Zustand des Bestandes und die ineffiziente Geometrie des Daches.
Die Dachfenster sind dabei so detailliert, dass dessen Rahmen hinter der sichtbaren Holzkonstruktion des Tragwerkes von Innen verschwinden.
Die diagonale Verschränkung der Binder hat eine außergewöhnliche Raumgeometrie zur Folge, die bis in den Entwurf der Möbel weiter verfolgt wurde.
Dabei wurde auf die Organisation der Blickbeziehungen und die Definition von privatem und öffentlichen Raum besonderen Wert gelegt.
Die Räume öffnen und schließen sich wie selbstverständlich. Geben Blicke frei und beschränken die Einsicht. Die dreieckige Dachterrasse öffnet sich nach Westen mit einem wunderschönen Blick über München.
Die Realisierung war für das Frühjahr 2016, zusammen mit der gesamten Sanierung des Vordergebäudes der Augustenstraße 7 geplant. Dabei wurde die ehemals vorhandene Stuckstruktur wieder angebracht, die Fenster saniert und die Fassade farblich neu gestaltet.
Projektdaten:
Auftraggeber: Pronesta Augusten GmbH
Ort: München Augustenstraße
Realisierung: 2016
Fläche: BGF 160m2