MIN - Berlin - Ministerium
Das Bundesministerium des Inneren repräsentiert die höchste nationale Instanz in Bezug auf innere Angelegenheiten der Bundesrepublik Deutschland. Spätestens seit dem 11. September 2001 ist die Bedeutung der Aufgaben und die damit verbundene Verantwortung im Besonderen in das öffentliche Bewusstsein gerückt. In Konsequenz erfordert der Entwurf eine architektonische Antwort auf die repräsentative Bedeutung wie auf die besonderen Sicherheits- und Schutzanforderungen des Gebäudes.
Ähnlich einer mittelalterlichen Stadt präsentiert sich das Gebäude nach Außen mit einer Lochfassade eher geschlossen, wohingegen das eigentliche Leben sich inner-halb der „Stadtmauer" entfaltet. Hier öffnet sich das Gebäude mit einer vollverglasten Fassade zu einer Vielzahl von „Stadträumen". Höfe unterschiedlichster Höhen, Charaktere und landschaftlicher Ausgestaltung entstehen im Inneren des Gebäude. Hier schlägt das Herz der Demokratie.
Städtebaulich ist der Moabiter Werder gekennzeichnet durch die unmittelbare Nähe und starke Dominanz der „Spur des Bundes" mit Kanzlergarten, Kanzleramt, Bürgerforum und Abgeordnetenhaus. Diese Dominanz soll und muss erhalten werden. In diesem Sinne sind die in Nachbarschaft zu dieser Spange entstandenen und entstehenden Gebäude wie beispielsweise die Wohnungsbauten im Süden und der Lehrter Bahnhof im Norden von großer formaler Eigenständigkeit und städte-baulichem Kontrast und verstärken daher die Kraft der Bundesachse.
Der Neubau des BMI setzt sich formal klar ab und schafft einen eigenständigen Solitär und wird andererseits dem schwierigen Grundstückszuschnitt gerecht. Die Bebauung der Grundstücke I und II setzt die Gebäudeachsen der alten und ergänzten Feuerwache fort. Während die Bürobebauung auf Grundstück I nach einer baulichen Ergänzung des Altbaus sucht, entwickelt sich in Süden eine eigenständige Wohnbebauung. Der vorgeschlagene Atriumstypus resultiert aus der besonderen Umgebung von ausschließlicher Büronutzung.